Bei einem Treffen von Rechtsextremist:innen wurden Pläne geschmiedet, dass bei einer Regierungsbeteiligung der AfD Millionen Menschen abgeschoben werden sollen: Deutsche mit Migrationsgeschichte, Geflüchtete und ihre Unterstützer:innen, also auch solche wie uns?

Das ist nicht neu, aber schockierend!

Beklemmend: Die Pläne dieser und anderer Rechtsextremen entstehen in einem Klima, in dem auch die demokratischen Parteien den Diskurs immer weiter nach rechts verschieben. Schon jetzt sind brutale Abschiebungen an der Tagesordnung, wird das neue Rückführungsgesetz die Flüchtlinge noch weiter entrechten. Sind Dinge, die vor Jahren unsagbar waren, machbar und akzeptiert.

Das ist gefährlich! Brandgefährlich!

Schön und wichtig, dass das Treffen in Potsdam jetzt endlich eine breite Bewegung gegen Rechtsruck und Rassismus auslöste! Hunderttausende gehen gegen Rassismus und Rechtsextremismus derzeit auf die Straße, weil sie nicht länger warten wollen, bis aus Umfragewerten rechte Wahlergebnisse und aus rechten Stimmungen echte politische Niederlagen werden.

Bemerkenswert: in vielen Städten, kleinen Gemeinden und auch auf dem Land sind es gerade nicht gewohnte Großorganisationen oder die etwas erlahmten üblichen Bündnisse, sondern häufig private Freundeskreise oder ganz neue Initiativen, die den Startschuss für eine erfolgreiche Mobilisierung gaben.

Interessant: Die Empfehlung vieler Aufrufe, doch bitte (National-)Fahnen, das eigene Parteifähnchen und langweilige Standardbanner doch einfach mal zuhause zu lassen und stattdessen besser mit selbst erdachten (!) und gemachten Schildern anzutreten. Das Ergebnis – bunt, freudvoll, friedlich.

Das alles macht Mut! Und: der tut gut!

Als IG Metall rühmen wir uns zurecht dafür, die Organisation in Deutschland mit dem höchsten Migrationsanteil zu sein. Allein das verpflichtet dazu, dem für so viele Menschen erfreulichen Protest von Zivilgesellschaft kräftig Auf- und Rückenwind zu verschaffen.

Und: Auch im persönlichen sowie beruflichen Umfeld vor dem politischen Gespräch nicht abzutauchen.

„Nie wieder ist Jetzt!“
Deshalb: Raus aus unseren Bubbles!

Und als Metaller*innen einstehen für Vielfalt  – in den Betrieben und Gesellschaft.